Seehase! Eine faszinierende Reise ins Innere des Meeresbodens

 Seehase! Eine faszinierende Reise ins Innere des Meeresbodens

Die Seehase, ein Bivalven-Vertreter mit zwei Schalen und einem ausgeprägten Filterverfahren, zeigt uns die faszinierende Vielfalt der Unterwasserwelt.

Die Seehase ( Callista chione) ist ein geschütztes Bivalve, das in den Sand- und Schlickböden des Atlantiks und des Mittelmeers heimisch ist. Sie gehört zur Familie der Cardiidae, zu der auch Muscheln und Herzmuscheln zählen.

Anatomie der Seehase:

Die Seehase zeichnet sich durch ihre ovale Form und ihre kräftigen, oft dunkelbraunen Schalen aus. Die Schalen sind ungleichmäßig geformt und weisen an den Kanten feine Rippen auf. Sie können bis zu 10 Zentimeter lang werden, wobei die durchschnittliche Größe etwa 5-7 Zentimeter beträgt.

Im Inneren der Schale befindet sich der Weichkörper der Seehase. Dieser besteht aus einem Fuß, mit dem sie sich im Sand eingräbt, einem Mantel, der die Schalen produziert und zwei Kiemen, die für die Atmung und die Nahrungsaufnahme zuständig sind. Die Seehase besitzt außerdem einen kleinen Herzsack und eine Verdauungsdrüse, die das nährstoffreiche Plankton filtern.

Lebensweise:

Die Seehase ist ein sessiles Lebewesen, das seinen gesamten Lebenszyklus in den Sedimenten des Meeresbodens verbringt. Sie graben sich mit ihrem Fuß tief in den Sand oder Schlick ein, wobei nur ihre Siphonen – zwei Röhren, die Wasser aufnehmen und abgeben – aus der Oberfläche ragen.

Durch rhythmische Kontraktionen ihrer Muskulatur pumpt die Seehase Wasser durch ihre Kiemen. An den Kiemen haften winzige Algen, Plankton und Detritus. Die Nahrungspartikel werden von spezialisierten Zellen aufgenommen und in die Verdauungsdrüse transportiert, wo sie zersetzt werden.

Ernährung und Fortpflanzung:

Die Seehase ernährt sich ausschließlich von Mikroorganismen, die im Wasser schweben. Sie filtern das Wasser mithilfe ihrer Kiemen und nehmen so die für ihre Ernährung nötigen Nährstoffe auf. Die Seehase ist ein Zwitter, d.h. sie besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Die Befruchtung erfolgt extern: Die Spermien werden ins Wasser abgegeben und befruchten die Eier von anderen Seehasen.

Die Eier entwickeln sich zu Larven, die frei im Wasser schwimmen. Nach einigen Wochen verwandeln sich die Larven in junge Seehasen und suchen einen geeigneten Platz im Sediment, um sich einzubuddeln.

Ökologische Bedeutung:

Die Seehase spielt eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Durch ihre Filteraktivität verbessert sie die Wasserqualität und trägt zur Nährstoffkreisläufe bei. Zudem dienen Seehasen als Nahrung für Fische, Krabben und andere Meeresbewohner.

Bedrohung und Schutz:

Obwohl die Seehase in einigen Regionen noch häufig vorkommt, steht sie durch menschliche Aktivitäten wie Überfischung und Meeresverschmutzung unter Druck. In Deutschland ist die Seehase ein geschütztes Tier.

Kurioses über die Seehase:

  • Die Seehase kann sich im Sediment bis zu 30 Zentimeter tief eingraben.
  • Die Lebensdauer einer Seehase beträgt durchschnittlich 5-10 Jahre.
  • Die Schalen der Seehase werden oft als Schmuckstücke oder Dekoration verwendet.

Eine Tabelle zur Übersicht:

Merkmal Beschreibung
Größe bis zu 10 cm
Farbe meist dunkelbraun
Lebensraum Sand- und Schlickböden
Ernährung Mikroorganismen (Plankton)
Fortpflanzung Extern, als Zwitter

Die Seehase ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des Lebens in der marine Umwelt. Ihre Filteraktivität trägt zur Gesundheit des Meeres bei, und sie spielt eine wichtige Rolle im Nahrungsketten.

Indem wir mehr über diese Tiere lernen und uns für ihren Schutz einsetzen, können wir dazu beitragen, dass die Seehase auch weiterhin in unseren Meeren heimisch bleibt.